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Übers Stockschiessen
Geschichte
Vermutlich
kam
das
Eisstockschießen,
bzw.
seine
Vorläufer,
im
13.
Jahrhundert
aus
Skandinavien.
Erste
Bilder,
auf
denen
eine
ähnliche
winterliche
Freizeitbeschäftigung
abgebildet
ist,
stammen
sowohl
aus Holland als auch aus dem Alpenraum des 16. Jahrhunderts. Die Behauptung, das Eisstockschießen
sei in Holland entstanden, wird inzwischen jedoch angezweifelt, da die Künstlerweit gereist waren und
ihre
Inspiration
wohl
von
Reisen
in
den
Alpenraum
mitbrachten.
Die
ersten
Vereine
wurden
schon
vor
1900 gegründet.
Anders
als
genormte,
zerlegbare
moderne
Eisstöcke
wurden
sie
früher
individuell
aus
Holz
gefertigt
und
mit
einem
Eisenreifen
versehen,
der
sowohl
für
die
nötige
Härte
(beim
Aufprall)
als
auch
für
optimale
radiale
Gewichtsverteilung
sorgte.
Der
Boden
wurde
mit
(Ski-)Wachs
gleitfähig
gemacht.
Weder
Spielfelder
noch
Dauben
noch
Mannschaftsstärke
waren
genormt.
So
ist
aus
dem
Oberbayerischen
überliefert,
dass
in
sehr
strengen
Wintern,
wo
die
zugefrorenen
Voralpenseen
besondere
Tragfähigkeit
hatten,
oft ganze Dörfer mit entsprechend umfangreichen Mannschaften im Wettbewerb gegeneinander antraten.
1951
fanden
in
Garmisch-Partenkirchen
die
ersten
Europameisterschaften
statt.
Die
ersten
Eisstock-Weltmeisterschaften
wurden
1983
in
Frankfurt
am
Main
durchgeführt.
Als
Demonstrationsbewerb
wurde
es
als
Eisschießen
bei
den
Olympischen
Winterspielen
1936
in
Garmisch-Partenkirchen
und
1964
in
Innsbruck
vorgeführt.
Die
Bemühungen,
es
zu
einer
Disziplin
bei
den
Olympischen
Spielen
zu
etablieren,
wurden
bisher
noch
nicht
von
Erfolg gekrönt.
Heute
befinden
sich
die
Zentren
des
Sports
in
Süddeutschland,
Österreich,
Südtirol
und
der
Schweiz.
Aber
auch
in
Tschechien,
Ungarn,
Slowenien
und
Polen
wird
dem
Sport
sehr
aktiv
nachgegangen.
Steigendes
Interesse
verzeichnet
der
Sport
aber
auch
in
vielen
weiteren
Ländern
wie
Australien,
den
USA
und
Kanada,
sowie
in
Afrika
und
Südamerika.
Auch
im
norddeutschen
Raum
findet
die
Sportart
Verbreitung,
bis
nach
Flensburg
hinaus.
Eine
eng
verwandte
Sonderform
hat
sich
in
Kärnten
gebildet,
wo
bei
sonst recht ähnlichen Regeln mit dem so genannten Kärntner Stock gespielt wird.
Im
Gegensatz
zum
genormten
Stocksport
ist
im
Alpenraum
auch
das
weniger
ernsthaft
betriebene
Eis(stock)schießen
verbreitet.
Geschossen
wird
dabei
mit
Stöcken
die
meist
aus
Birnen-
oder
Ahornholz
gefertigt
sind.
Diese
sind
mit
einem
schmiedeeisernen
Ring
und
einem
Holzstingel
aus
Birke
oder
Esche
versehen.
Sie
können
sich
in
Form,
Größe
und
Gewicht
durchaus
unterscheiden.
Geschossen
wird
auf
zugefrorenen
Teichen,
Seen
oder
aufgestauten
Bächen.
Häufig
werden
auch
extra
dafür
angelegte
„Eisbahnen“
verwendet.
Die
Bahnlänge
soll
wenn
möglich
mindestens
40m
betragen.
Es
gibt
dabei
häufig
regionale
und
naturgegebene
Unterschiede.
Als
Daube
wird
ein
Holzwürfel
(ca.
10x10cm)
mit
abgeschrägten
Ecken
verwendet[1].
Beim
„steirischen
wildschießen“
ist
es
egal
wohin
die
Daube
während
einer
Kehre
fällt,
es
zählt
nur
den
Stock
möglichst
nahe
dieser
zu
platzieren.
Mannschaftsgrößen
sind
nicht
reglementiert
und
ergeben
sich
je
nach
Anzahl
der
vorhandenen
Eisschützen zwischen 4 und 20.
Spielregeln
Beim
Mannschaftsspiel
versuchen
zwei
Mannschaften
die
Stöcke
von
der
Abspielstelle
aus
möglichst
nahe
an
die
„Daube“
zu
schießen.
Die
Daube
wird
vor
Beginn
einer
Kehre
auf
das
Mittelkreuz
gelegt.
Wird
die
Daube
durch
eine
nach
den
Regeln
gültige
Einwirkung
in
ihrer
Lage
innerhalb
des
Zielfeldes
verändert,
so
verbleibt
sie
in
dieser
neuen
Lage,
die
auch
für
die
Wertung
maßgebend
ist.
Sie
wird
auf
das
Mittelkreuz
zurückgelegt,
wenn
sie außerhalb des Zielfeldes liegt. Insgesamt gibt es sechs Kehren.
Eine
Mannschaft
besteht
normalerweise
aus
vier
Spielern,
wobei
jeder
Spieler
pro
Durchgang
einen
Versuch
durchzuführen
hat.
Ziel
ist
es,
einen
Stock
der
eigenen
Mannschaft
in
Bestlage
(also
näher
zur
Daube
als
der
Gegner)
zu
bringen.
Gewertet
werden
nur
Stöcke,
die
sich
innerhalb
des
Zielfelds befinden.
Eine
der
beiden
Mannschaften
beginnt
mit
dem
Spiel,
indem
sie
versucht,
durch
die
so
genannte
Maß
einen
ihrer
Stöcke
in
das
Zielfeld
zu
spielen.
Daraufhin
spielt
die
gegnerische
Mannschaft
mit
dem
Ziel,
einen
ihrer
Stöcke
in
Bestlage
zu
bringen.
Es
dürfen
dabei
durch
die
neuen
Stöcke
die
Positionen
der
schon
im
Zielfeld
befindlichen
Stöcke
geändert
werden,
kommt
ein
Stock
dabei
außerhalb
des
Zielfelds
zum
Stillstand,
wird
er
entfernt. Gegnerische Stöcke, die sich in besserer Lage befinden, dürfen aus dem Feld geschossen werden.
Die
Mannschaften,
in
der
Sprache
der
Stockschützen
"Moarschaften"
genannt,
schießen
jeweils
im
Wechsel,
bis
sämtliche
Stöcke
gespielt
sind.
Wenn
beide
Mannschaften
mit
all
ihren
Stöcken
gespielt
haben,
ist
die
Kehre
zu
Ende,
und
die
Mannschaft,
deren
Stock
sich
in
Bestlage
befindet,
bekommt
Stockpunkte.
Für
den
Stock
in
Bestlage
gibt
es
drei
Stockpunkte,
für
jeden
weiteren
Stock
der
gleichen
Mannschaft,
der
näher
bei
der
Daube
ist
als
der
nächste
Stock
des
Gegeners,
gibt
es
weitere
zwei
Punkte.
Erreichen
oder
berühren
einer
oder
mehrere
Stöcke
der
Mannschaft,
die
einen
Stock
in
Bestlage
hat
und
an
der
Reihe
ist,
da
der
Gegner
keine
Stöcke
mehr
zur
Verfügung
hat,
das
Feld
nicht,
so
gibt
es
für
den
ersten
Stock
drei
Stockpunkte
und
für
alle
weiteren
zwei
Punkte
Abzug.
Ein
Spiel
hat
sechs
Kehren,
also
Durchgänge.
Das
Anspiel
wechselt
mit
jeder
Kehre
unabhängig
vom
Ausgang
des
letzten
Durchgangs.
Die
Mannschaft
mit
der
größeren
Anzahl
von
Stockpunkten
erhält
zwei
Gewinn-
oder
Spielpunkte,
die
andere
keine.
Bei
einem
Unentschieden
bekommt
jede
Mannschaft
einen
Gewinnpunkt.
Die
Mannschaft
mit
den
meisten
Gewinnpunkten
gewinnt
das
Turnier.
Haben
zwei
Mannschaften
die
gleiche
Zahl
an
Gewinnpunkten,
so
entscheidet
der
Quotient
aus
allen
eigenen
und gegnerischen Stockpunkten (die Stocknote).
Zielwettbewerb
Der
Zielwettbewerb
wird
in
4
Durchgängen
mit
je
6
Versuchen
ausgetragen.
In
jedem
Durchgang
können
bis
60
Punkte
erreicht
werden.
Für
die
Gesamtwertung
werden
meist
2
Runden
(=
2
x
4
Durchgänge)
gespielt.
Bei
Meisterschaften
spielen
die
bestplatzierten
Spieler
häufig
noch
in
einem
Finale
weitere
1
bis
2
Runden
um
den
Sieg.
Der
Zielbewerb
wird
sowohl
als
Einzelbewerb
als
auch
als
Mannschaftsbewerb
ausgetragen.
Beim
Einzelbewerb
spielt
ein
Spieler
alle
Durchgänge
und
wird
einzeln
gewertet.
Beim
Mannschaftsbewerb
spielt
jeden
Durchgang
ein
anderer
Spieler.
Für
die
Wertung
werden
die
Ergebnisse
der einzelnen Spieler zusammengezählt.
1.
Durchgang:
Es
werden
6
Versuche
auf
die
mittleren
Zielringe
ausgeführt,
bei
denen
der
Stock
des
Spielers
möglichst
nahe
an
das
Mittelkreuz
gebracht
werden
soll.
Gewertet
wird
der
jeweilige
Ring,
den
der
Stock
erreicht.
Die
Ringe
zählen
von außen nach innen: 2, 4, 6, 8 und 10 Punkte.
2.
Durchgang:
Es
werden
6
Versuche
auf
einen
Zielstock
gespielt,
der
wechselweise
in
den
markierten
Kreisen
A
bis
F
aufgestellt
wird.
Bei
den
6
Versuchen
gilt
es,
den
in
den
Kreisen
aufgestellten
Zielstock
aus
dem
Zielfeld
zu
befördern,
wobei
der
Stock
des
Spielers
im
Zielfeld
verbleiben
soll.
Abhängig
von
der
Endlage
der
Stöcke
werden
für
jeden
Versuch
0,
2, 5 oder 10 Punkte vergeben.
3.
Durchgang:
Es
werden
je
3
Versuche
ins
linke
und
rechte
hintere
Ziel
(Zielfragmente)
ausgeführt,
bei
denen
der
Stock
des
Spielers
möglichst
nahe
an
die
Zentren
der
Ringe
gebracht
werden
soll.
Gewertet
wird
der
jeweilige
Ring,
den
der
Stock erreicht. Die Ringe zählen von außen nach innen: 2, 4, 6, 8 und 10 Punkte.
4.
Durchgang:
Es
werden
6
Versuche
auf
einen
Zielstock
gespielt,
der
der
Reihe
nach
in
den
markierten
Kreisen
A,
B,
G,
H,
E
und
F
aufgestellt
wird.
Bei
den
Versuchen
1
und
2
gilt
es
den
Zielstock
so
zu
treffen,
dass
der
Stock
des
Spielers
möglichst
nahe
am
Mittelkreuz
zum
Stehen
kommt.
Bei
den
Versuchen
3
und
4
gilt
es,
den
Zielstock
so
zu
treffen,
dass
dieser
möglichst
nahe
am
Mittelkreuz
zum
Stehen
kommt.
Bei
den
Versuchen
5
und
6
gilt
es
den
Zielstock
aus
den
Zielringen
in
die
hinteren
Ringe
zu
befördern,
wobei
der
Stock
des
Spielers
in
den
Zielringen
verbleiben
muss,
damit
er
gewertet
wird.
Gewertet
wird
bei
den
Versuchen
1
bis
6
der
jeweilige
Ring,
den
der
Stock
erreicht.
Die
Ringe
zählen
von
außen
nach
innen
2, 4, 6, 8 und 10 Punkte.
Weitenwettbewerb
Die
Technik
der
Weitschützen
unterscheidet
sich
deutlich
von
der
der
beim
Mannschaftsschießen,
da
hier
nicht
Genauigkeit
bei
Länge
und
Richtung
des Schusses, sondern eine möglichst starke Beschleunigung des Stockes notwendig ist.
Im
Weitenwettbewerb
versucht
ein
einzelner
Spieler,
seinen
Stock
möglichst
weit
zu
schießen.
Jeder
Versuch
ist
wichtig,
denn
der
Sportler
hat
im
Wettbewerb
nur
fünf
Versuche,
von
denen
der
Beste
in
die
Wertung
kommt.
Diese
müssen
in
einer
trichterförmigen
Bahn
abgegeben
werden.
Verlässt
der
Stock
die
Bahn,
ist
der
Versuch
nur
bis
zum
Punkt
des
Verlassens
gültig.
Die
Abmessungen
der
Bahn
ändern
sich
je
nach
Jahreszeit.
Die
Sommerbahn
auf
Asphalt
oder
Betonpflaster
ist
etwas
schmaler
als
die
Winterbahn
auf
(Natur-)
Eis.
Der
Trichter
ist
beliebig
verlängerbar,
was
auch
notwendig
ist,
wenn
man
bedenkt,
dass
der
Weltrekord
bei
566
m
liegt.
(erzielt
von
Manfred
Zieglgruber,
SV
Unterneukirchen
(D)
auf
dem
Seeoner See).
Der
Schütze
steht
bei
der
Schussabgabe
in
der
Mitte
des
Halbkreises
auf
einer
Standvorrichtung.
Er
hat
bis
zur
7-Meter-Linie
Platz
auszulaufen,
was
aufgrund
des
Schwungs
und
der
auf
den
Sportler
einwirkenden
kinetischen Energie nicht selbstverständlich ist.
Alle
Spieler
benutzen
den
gleichen
Stockkörper
und
die
gleiche
Laufsohle,
dürfen
aber
die
eigenen
Stiele
verwenden.
Durch
das
Summieren
der
Ergebnisse
mehrerer
Spieler
kann
auch
eine
Mannschaftswertung
erstellt werden.
Aus Sicht der Zuschauer hat diese Disziplin den Vorteil, dass auch ein Laie beurteilen kann, ob ein Versuch gelungen ist oder nicht.
Die Spielfläche
Im
Winter
wird
auf
Eis
gespielt.
Im
Sommer
spielt
man
meistens
auf
Asphalt,
Beton
oder
in
letzter
Zeit
auch
immer
häufiger
auf
Betonpflastersteinen.
Seit
kurzem
gibt
es
spezielle
„Teppiche“
im
Handel.
Bei
den
Abmessungen
des
Spielfelds
gibt
es
kleine
Unterschiede
zwischen
überdachten
Anlagen
und
Anlagen
ohne
Dach.
Der
Abstand
zwischen
Abspielstelle
und
dem
Mittelkreuz
im
Zielfeld
beträgt
in
der
Regel
24,5 m.
Der Stock
Der
Turnierstock
besteht
aus
drei
Teilen:
Dem
Stiel,
dem
Stockkörper
und
der
Laufsohle.
Die
Stockkörper
wiegen
zwischen
2,73
kg
(Schülerstock)
und 3,83 kg und sind je nach Gewicht mit einem Kennbuchstaben versehen, welcher sichtbar am Stock angebracht sein muss (Typ: M, L, P oder E).
Gewichte der Stockkörper:
Stockkörper Typ M: 3,80 kg bis 3,83 kg
Stockkörper Typ L: 3,70 kg bis 3,73 kg
Stockkörper Typ P: 3,50 kg bis 3,53 kg
Schülerstock Typ E: 2,73 kg bis 2,78 kg
Im
Winter
werden
außerhalb
des
Turnierbetriebs
auch
noch
ältere
Stockvarianten,
insbesondere
Holzstöcke
benutzt.
In
Österreich
werden
aus
Birnenholz gefertigte Stöcke auch Birnstingl genannt.
Die
Laufsohlen
gibt
es
als
Sommer-
und
Winterlaufsohlen.
Die
Sommerlaufsohlen
bestehen
aus
Kunststoff,
die
Winterlaufsohlen
aus
Gummi.
Sie
sind
in
verschiedenen
Härtegraden
(Shores
genannt)
verfügbar,
was
zu
unterschiedlichen
Reibwerten
auf
dem
Untergrund
führt.
Den
unterschiedlichen
Härtegraden
sind
entsprechende
Farben
zugeordnet,
um
die
Laufsohlen
leicht
identifizieren
zu
können.
Am
meisten
Kraft
benötigt
der
Spieler
für
die
besonders
weiche
blaue
Laufsohle.
Die
Abstufung
läuft
dann
über
gelb,
orange,
grau,
schwarz,
grün
und
weiß.
Im
Sommer
gibt
es noch eine leichte, rote Laufsohle mit einem besonderen Profil.
Stockschießen als Detail in einem Gemälde
Pieter Bruegels des Älteren von 1565
Daube mit 12 cm
Durchmesser
Eisstocksportkreis 106 Isar - Laaber - Vils e.V.